Bereits im Oktober präsentierte AMD seinen neuesten Grafikchip auf Basis der RDNA-Architektur, blieb bei vielen Details jedoch vage und verwirrend. Pauschal 150 Watt für einen topmodernen Chip in 7-nm-Fertigung: Die Skepsis und Hoffnungen auf einen Nachschlag waren groß. Rund zwei Monate später fällt nun der “echte” Startschuss für den Navi-14-Chip und tatsächlich hat AMD etwas mehr zu bieten als anfangs skizziert.
Herausgekommen ist die Radeon RX 5500 XT, eine Mittelklasse-Grafikkarte für gehobenen Full-HD-Gaming-Anspruch am PC. Ob es sich dabei um eine würdige Ablöse des alternden Polaris-Chips handelt und wie der kleine Navi-Spross gegen Nvidias Super-Versionen der Geforce GTX 1660/1650 abschneidet, prüft PC Games Hardware im Test der Radeon RX 5500 XT. Vorweg: AMDs unverbindliche Preisempfehlung für die 4-GiByte-Variante beträgt 169 US-Dollar, während die 8-GiByte-Version mit 199 US-Dollar zu Buche schlägt. Die Euro-Preise im deutschen Handel dürften somit im Bereich von 180 respektive 210 Euro herauskommen. Ob die Radeon RX 5500 XT das wert ist, erfahren Sie im Folgenden.
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Radeon RX 5500 XT im Test: Einordnung
Die Radeon RX 5500 XT basiert auf einem neuentwickelten Grafikprozessor mit RDNA-Architektur. Bei dieser handelt es sich um eine auf hohe Gaming-Performance getrimmte Architektur, welche pro Einheit wesentlich mehr Schlagkraft aufweist als die Vorgänger der “Graphics Core Next”-Generation (GCN). RDNA in Version 1.0 kommt ab sofort nicht mehr nur bei Navi 10 alias Radeon RX 5700, sondern auch beim neuen Navi-14-Chip zum Einsatz, welcher die RX-5500-Geschwister antreibt.
Navi 14 läuft wie sein großer Bruder bei der taiwanischen Foundry TSMC vom Band und basiert auf der gleichen Fertigungstechnologie: Es kommt das 7-nm-FinFET-Verfahren mit DUV-Lithografie zum Einsatz, die Stand jetzt fortschrittlichste Art, Grafikchips in Masse zu fertigen. Im Laufe des Jahres 2020 sollen die ersten Grafikchips mit extrem-ultravioletter Belichtung (EUV) folgen, welche eine weiter erhöhte Packdichte und Leistung pro Quadratmillimeter aufweisen werden. Bis dahin ist AMDs Kleinster eine gute Messlatte: Navi 14 bringt offiziell 6,4 Milliarden Transistoren auf 158 mm² Kernfläche unter, ergo gut 40.500 Schaltungen pro Quadratmillimeter. Zum Vergleich: Navi 10 packt 10,3 Milliarden Schaltungen auf 251 mm², was sogar 41.036 Transistoren pro Quaratdmillimeter entspricht. Beides ist naturgemäß deutlich dichter als bei Nvidias Turing-Chips, welche mit in einem hochoptimierten, aber vergleichsweise antiken 16-nm-Prozess namens 12FFN gefertigt werden. TU116, der direkte Konkurrent für Navi 14, bringt 6,6 Milliarden Transistoren auf 284 mm² unter und ist mit den daraus resultierenden 23.239 Schaltungen/mm² kein würdiger Gegner.
Architektonisch entspricht Navi 14 (RX 5500) einem verkleinerten Navi 10 (RX 5700). Die Schlagkraft eines Shader-Multiprozessors ist unverändert, lediglich die absolute Anzahl der Einheiten wurde im gleichen Verhältnis reduziert. Diese Annahme haben wir uns gezielt von AMD bestätigen lassen. Neue Funktionen im Stile von “RDNA 1.1” gibt es nicht. AMDs Navi 14 (Rendering, kein Foto) beherbergt 6.400.000.000 Transistoren (wir haben nicht nachgezählt!) in 7-nm-Fertigung und ist daher nur 158 mm² groß. Zwei Heatpipes im Kühlerboden passen bequem darauf. Quelle: AMD
Die erste XT, die keine XT ist
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Für die Spieleleistung spielen Packdichte und Kerngröße keine Rolle, hier kommt es auf die installierten Rechenwerke an. Diesbezüglich ist Navi 14 etwas Besonderes – bedauerlicherweise nicht im positiven Sinn. Physikalisch in Navi 14 vorhanden sind 24 Compute Units gemäß RDNA-Aufbau, ergo 12 sogenannte Dual Compute Units. Jede Dual-CU beinhaltet 2× 64 Stream-Prozessoren, was im Vollausbau 1.536 FP32-Rechenwerken entspricht. Einer jeden CU steht wie gehabt eine Quad-TMU zur Verfügung, was in 96 Textureinheiten resultiert. Dazu gibt’s 32 Render-Backends alias Raster-Endstufen, welche über vier 32-Bit-Controller, also ein insgesamt 128 Bit breites Interface, mit dem Speicher kommunizieren. Im Hinblick auf die Rechenleistung entspricht Navi 14 folglich zwei Dritteln von Navi 10 bei halbierter Speicherschnittstelle. Das betrifft aber nicht das Produkt, welches AMD als Radeon RX 5500 XT verkauft.
Unsere Überraschung war groß, als uns AMD Anfang Dezember die Radeon RX 5500 XT mit 22 Compute Units und somit 1.408 Shader-Einheiten vorstellte. Das ist genauso viel wie bei der zuvor präsentierten Radeon RX 5500 und RX 5500M und somit keineswegs eine “XT” nach klassischer Wir können uns an keine AMD-GPU erinnern, bei der ein Salvage-Chip mit der Kennzeichnung X respektive XT ausgestattet wurde.Definition. Wir können uns an keine AMD-GPU erinnern, bei der ein Salvage-Chip – so werden die teildeaktivierten Varianten genannt – mit der Kennzeichnung X respektive XT ausgestattet wurde. Diese stand immer für einen Vollausbau, doch von dieser Definition rückt AMD bei der Radeon RX 5500 XT ab. Es handle sich um den besten Chip im Rahmen einer bestimmten Selektion und dieser sei somit XT-würdig, so AMD auf Nachfrage seitens PC Games Hardware. Die zweite Überraschung offenbarte sich erst einige Tage später, beim Test der vorliegenden Muster: So manche Radeon RX 5500 XT meldet sich intern, laut BIOS-String, als “Navi 14 XTX”. Dies suggeriert nicht nur einen Vollausbau, sondern auch einen hohen Takt – die im Rahmen einer Selektion (Binning) auserwählten Chips hoher Qualität. Wie wir nun wissen, steht es nur noch für gute Taktbarkeit, aber nicht mehr für “full silicon”.
Elektrisch etwas schwächere Chips kommen hingegen auf der Radeon RX 5500 zum Einsatz. Dieses Modell wird mittlerweile offiziell als OEM-Produkt bezeichnet, kommt folglich nicht im regulären Handel, sondern nur in Komplett-Rechnern zum Einsatz. Wie erwähnt, bietet auch dieses Modell 1.408 aktive FP32-ALUs, allerdings gestattet AMD hier eine etwas höhere Leistungsaufnahme. Dazu gleich mehr. In die Gegenrichtung geht die Radeon RX 5500M mit ebenfalls mit 1.408 ALUs, hier nehmen die Radeon-Macher eine strenge Selektion der leckstromärmsten Navi-14-Chips zum Einsatz in Notebooks vor.
Falls Sie sich zu recht fragen, wo der Vollausbau abgeblieben ist, hier des Rätsels Lösung: Den bekommt Apple. Das neue Macbook Pro beherbergt exklusiv die Sahneteilchen der Fertigung, derzeit voll auf Energieeffizienz getrimmt. Nachfragen seitens PC Games Hardware ergaben erwartungsgemäß kein wasserdichtes Statement, allerdings ließ der AMD-Verantwortliche recht deutlich durchklingen, dass dieser Zustand ein temporärer sei und sich 2020 ändern könne. Bis dahin gilt jedoch: Alle RX-5500-Produkte abseits von Apple basieren auf beschnittenen Navi-14-Prozessoren. Drei davon haben das PCGH-Testlabor bereits erreicht – eine Übersicht:
RX 5500 XT mit 8 oder 4 GiByte Speicher
Die gute Nachricht lautet, dass die Radeon RX 5500 XT nicht nur mit 4 GiByte Speicher, sondern auch mit 8 GiByte erhältlich ist. Das ist der größte Unterschied zur Radeon RX 5500 und RX 5500M, welche beide ausschließlich mit 4 GiByte bestückt werden. Aus Spieler-Sicht stellt die 8-GiByte-Variante das attraktivste Modell dar, immerhin existieren schon seit 2016 Spiele, welche mehr oder minder deutlich von einer größeren Kapazität profitieren.
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Beim Speichersubsystem wird AMD-typisch nichts beschnitten. Der zweite Navi-Chip versteht sich wie sein großer Bruder auf den GDDR6-Speicherstandard, welcher pro Datenbahn eine sehr hohe Transferrate erreicht. Die AMD-Ingenieure nutzen diese Fähigkeit für ein platzsparendes Interface: Navi 14 beinhaltet lediglich 128 Datenbahnen zum DRAM, die Hälfte von Navi 10. Polaris, besser bekannt als Radeon RX 480, RX 570 oder RX 590, arbeitet mit 256 Bit – allerdings in Kombination mit dem alten GDDR5. Dieser erzielt in üblichen Konfigurationen die halbe effektive Transferrate pro Datenbahn. Ob der Durchsatz nun mit 14 Gigatransfers/s @ 128 Bit oder 7 Gigatransfers/s @ 256 Bit erreicht wird, spielt für die Leistung eine untergeordnete Rolle.
Im Falle einer jeden Radeon RX 5500 (XT) stehen 224 GByte pro Sekunde im Datenblatt, genauso viel wie bei einer Radeon RX 480 oder RX 570. Da Navi/RDNA über eine verbesserte Datenkompression sowie eine effizientere Caching-Hierarchie verfügt als Polaris, stellt die nominelle Transferrate aus unserer Sicht keinen Hemmschuh dar. Im Gegenteil, denn Navi 10 bewies in theoretischen Benchmarks bereits ein hervorragendes Verhältnis aus Brutto- und Nettoleistung. Unter dem Strich ist die Radeon RX 5500 XT somit bestens gegen die eigenen Vorgänger sowie die Konkurrenz in Gestalt der Geforce-GTX-16-Reihe aufgestellt. AMD Radeon RX 5500 XT Navi 14 Full presentation 7 Quelle: AMD
PCI-Express 4.0, allerdings nur mit acht Lanes
Navi 14 ist auf Kompaktheit getrimmt. Dies beinhaltet den Verzicht auf eine volle PCI-Express-Anbindung, welche gemäß dem modernen PCI-E-Standard 4.0 arbeitet, allerdings nur mit 8 von 16 möglichen Lanes. Dies sei laut AMD für eine GPU dieser Leistungsklasse voll ausreichend, führt jedoch auf einem Nicht-Ryzen-3000-Unterbau effektiv zu PCI-E 3.0 ×8 mit einer gemessenen Transferrate von gut 6,5 statt rund 12,5 GByte pro Sekunde. Der General-Purpose-Benchmark des Systeminformations-Tools AIDA64 liefert alle relevanten Leistungsdaten. Die oberen beiden Speichertests, Read & Write, offenbaren den PCI-Express-Durchsatz, während Memory Copy die effektive Transferrate des Grafikspeichers abbildet:
Taktraten und Konkurrenz
Mit der Radeon RX 5500 (XT) möchte AMD eine neue Sichtweise auf die Taktraten etablieren – der Basistakt sei nicht relevant, da er in der Praxis niemals erreicht werde. Als Basistakt wird jene Frequenz bezeichnet, welche selbst unter widrigsten Umständen (hohe Temperatur und Auslastung) gehalten wird. Relevant sei hingegen die mit Navi erstmals publizierte “Game Clock”, von Nvidia als “Typical Boost” bezeichnet: der Durchschnitt, welcher über eine breite Palette an Spielen, Auflösungen und Exemplaren des spezifischen Grafikkartenmodells erreicht wird. PC Games Hardware kann anhand der vorliegenden Muster bestätigen, dass AMDs Game Clock einen validen Richtwert für die zu erwartenden Taktrakten während des Spielens darstellt. Daneben existiert noch der maximale GPU-Boost-Takt, welcher ein gutes Stück darüber liegt, bei Volllast aber niemals gehalten wird.
Interessant ist die Ähnlichkeit der Kontrahenten aus den Häusern AMD und Nvidia. Sowohl bei Navi 14 als auch Nvidias Turing TU116 handelt es sich im Vollausbau um Chips mit 1.536 FP32-ALUs. Und in beiden Fällen vergleichen wir Modelle mit leichtem Beschnitt auf bestenfalls 1.408 ALUs. Auch die GPU-Boost-Frequenzen fallen relativ ähnlich aus, wobei Nvidia trotz älteren Fertigungsverfahrens einen leichten Taktvorteil aufweist. Daraus resultiert eine leichte Überlegenheit bei der theoretischen Rohleistung, welche jedoch mithilfe von Architekturkniffen aufgewogen werden kann. Navi 10 beweis in diversen Spezialtests, dass der pro Takt mit TU106 und TU104 mithalten kann, was somit auch auf Navi 14 vs. TU116 zutreffen sollte.
Nguồn: https://vnedulink.edu.vn
Danh mục: Máy Tính